Der thematische Fokus dieses Sammelbandes liegt auf den scheinbaren Abweichungen von der Norm, der diskursiven Vermittlung "schöner" Körper durch Bild und Text sowie auf den Methoden der Körperinszenierung und -optimierung. Neue Aspekte hinsichtlich dominanter heteronormativer Körpernormen und alltägliche Schönheitspraktiken werden in den Artikeln und in künstlerischen Auseinandersetzungen beleuchtet.
Gesellschaftliche Normansprüche reichen in ihrer Wirkungsmacht weit hinein in die private Sphäre. "Schönheit" ist im gesellschaftlichen Diskurs ein fest verankertes Motiv, das über privaten als auch beruflichen Erfolg mitentscheiden kann. Dick, dünn, behaart, unbehaart, jung, alt, männlich, weiblich oder irgendwie dazwischen: Das Äußere wird normiert, reguliert und manipuliert. Während die Privatheitsideologie das Motto "Mein Körper gehört mir" ins Negative verkehrt und damit freiwillige chirurgische Eingriffe zur eigenen äußerlichen Optimierung rechtfertigt, werden in vielen Fällen intergeschlechtliche Menschen zu einer körpernormalisierenden Operation gezwungen.
Dieser Band will für die Widersprüchlichkeit neoliberaler Anrufungen sensibilisieren und Reflexionsprozesse anregen, um widerständige feministische Positionen zu schaffen.