Warum Männer alles tun, um als Mann zu genügen
Der Mann wird abgeschafft. Nicht als biologisches Faktum,sondern als authentische Person mit geschlechtstypischen,individuellen Eigenschaften.Der Mann,der sein eigenes Leben lebt,wird zur Seltenheit.Was ist los?
Die Abschaffung der Männlichkeit ist schleichend,nicht leicht zu erkennen.Sie ist unsichtbar,vollzieht sich in Etappen.Männer passen sich Mythen über den angeblich perfekten Mann an und versuchen diese zu realisieren.Statt mutig eine eigene Entwicklungsreise anzutreten,flüchten sich viele in Selbst-Entfremdung, Depression, Süchte,ins schwarze Loch des ei genen Ungenügens.Sie verfehlen sich selbst,sie scheitern. Das Erstaunliche an dieser Entwicklung:Es sind nicht die bösen Frauen und die böse Welt,die einen Plan zur Abschaffung des Mannes verwirklichen wollen.Es sind die Männer selbst,die ihre echte Männlichkeit opfern,äusseren Einflüssen anpassen,sich den Ritualen beugen und perfekt sein wollen,die Angst vor ihrem eigenen Selbst haben und als vorfabrizierte Männer-Attrappen ihr frustrierendes Dasein fristen. Deshalb ist auch die gesellschaftliche Rolle des Mannes immer mehr in Frage gestellt. Er als einstmaliger exklusiver Träger vieler Funktionen und Symbole - Vater, Gesetzgeber, Ernährer, Beschützer, Erzeuger - leidet an Einfluss-Schwund.Und auch als Einzelner lebt er immer weniger sein eigenes von ihm selbst geprägtes Männerleben,er lässt sich leben oder wird gelebt von einem fiktiven Selbst, von widersprüchlichen überbordenden Erwartungen und Ansprüchen:der Um-Welt,der Frauen, der anderen Konkurrenten an der Berufsfront.Und dieser Verrat an sich selber macht unglücklich,einsam und - weil Selbstverrat auch chronischer Stress ist - krank. Kommt nun statt des Mannes in Echtzeit der perfekte,angepasste, stromlinienförmige Mann? Markus Fäh hat als Therapeut mit verschiedensten Leidgenossen zu tun.Er hat den nötigen Furor und Humor,um den Leckgeschlagenen die Stange zu halten und mit ironischem Biss Mut zu machen.
Dieses Buch handelt vom Irrweg der männlichen Selbsttäuschung und wie er verlassen werden könnte.Statt vorwärts zu stolpern, sich in Perfektionsmanie zu verrennen oder rückwärts zu flüchten in Verweigerung und Krankheit,soll Mann innehalten,eine Lichtung im Dickicht schlagen,sein Hier-und Dasein unter die Lupe nehmen, seine Unzufriedenheit erkennen, Zuversicht aufbauen,eine Vision entwickeln und diese Schritt für Schritt umsetzen.Nicht um noch perfekter zu werden,sondern um ein erfülltes Leben zu leben.