Der Name Romano Guardini ist untrennbar mit der Liturgischen Bewegung verbunden, die dem Vatikanum II den Weg bereitete. Der vorliegende Band enthält die bedeutendsten Beiträge Guardinis zur liturgischen Frage. Nicht bloß die äußere Reform, sondern innere Bildung und Einübung einer Haltung ist für ihn entscheidend. Gegenüber einer individualistisch verbogenen Frömmigkeit zeigt Guardini die Grunddimensionen der Liturgie auf: Leib-Geist-Einheit, Kirchlichkeit, solidarische Existenz. Am liturgischen Geschehen macht er deutlich, wie die äußeren Dinge in das leibhaftige Ausdrucksverhältnis einbezogen werden. Klar formuliert Guardini den entscheidenden theologischen Maßstab: Einziger Inhalt der Liturgie ist die Person Jesu! Guardinis Beiträge machen vor allem eines klar: Die Vertiefung der liturgischen Frage ist keine Beschäftigung für einige 'Liebhaber'. Vielmehr ist die Symbolfähigkeit und damit die Liturgiefähigkeit ein Maßstab dafür, wie es um unser Menschsein insgesamt bestellt ist. Nicht zuletzt die schönen praktischen Beispiele für Erziehende, wie in rechter Weise zum Vollzug der Liturgie hinzuführen sei, heben dem Buch bleibende Aktualität.