Pflegen kann jeder! Dieser Slogan ist häufig zu hören, wenn es um die Pflege älterer Menschen geht. Nur wer einmal einen älteren Menschen gepflegt hat, weiß, dass Pflege an die Substanz gehen kann, wie viel physische und psychische Kräfte gebraucht werden um die Pflege, z.B. besonders Demenzkranker zu leisten. Gerade Pflegekräfte stehen in einem beruflichen Spannungsfeld zwischen den Bewohnern, der Heimleitung und Angehörigen. So ist Pflege heute vor allem Teamarbeit. Doch ein Team entsteht meist nicht einfach von selbst und existiert ohne Spannungen. Die Nähe zu den Bewohnern und deren Schicksal ist oft eine Belastung für Pflegekräfte. Hinzu kommt, dass Pflegekräfte häufig mit Dingen zu tun haben, die mit Ekel besetzt sind. Nicht ohne Grund sind, statistisch gesehen, nach 5 Jahren eines Ausbildungsjahrgangs weniger als 20% dieses Jahrgangs in der Altenpflege tätig.
Altenpflegekräfte brauchen für ihren oft sehr belastenden Beruf die Möglichkeit einer inneren Entlastung. Dies wird in diesem Buch in der Supervision auf der Grundlage der Ergebnisse der Salutogenese gesehen. Supervision wird in diesem Buch als ein Mittel gesehen, das zur Gesunderhaltung der Pflegekräfte beitragen kann. In der Supervision ist die Möglichkeit gegeben, Problemfelder der Arbeit anzusprechen, aber auch konzeptionelle Arbeit zu leisten. Somit bietet Supervision einmal die Möglichkeit der Stabilisierung der Pflegekräfte, dann aber auch die Chance, die konkrete Pflege in einem Seniorenheim weiter zu entwickeln