Der Verlust einer nahestehenden Person ist für die meisten Menschen eine belastende Erfahrung. Wenn die Trauerreaktion jedoch ungewöhnlich lange andauert und von sehr starker Intensität ist, ist es häufig notwendig, diese psychotherapeutisch zu behandeln. Der vorliegende Band stellt zwei psychodynamische gruppentherapeutische Vorgehensweisen zur Behandlung der Komplizierten Trauer vor.
Einleitend werden Informationen zum Störungsbild und zur Epidemiologie gegeben und empirische Ergebnisse zum Verlauf und zur Prognose unter Berücksichtigung von verschiedenen Risikofaktoren berichtet. Weiterhin gibt der Band Hinweise zum diagnostischen Vorgehen und zur Indikation für die Teilnahme an einer Gruppentherapie. Die zwei anschließend beschriebenen kurzzeittherapeutischen Modelle und Behandlungstechniken verfolgen unterschiedliche therapeutische Ziele. Das einsichtsorientierte Vorgehen dient der Aufdeckung und Exploration von zugrunde liegenden Konflikten, die die komplizierte Trauerreaktion begünstigen und aufrechterhalten können. Der Ansatz der supportiven Kurzzeitgruppentherapie fokussiert hingegen auf unterstützende Techniken, um eine Verbesserung der Symptomatik und des allgemeinen Funktionsniveaus zu erreichen. Die Interventionen werden anhand von Fallbeispielen illustriert.
Die Wirksamkeit des therapeutischen Vorgehens konnte in mehreren empirischen Studien belegt werden.