Im Januar 1935 reiste Graham Greene von Liverpool aus nach Westafrika, um auf dem Fußweg Liberia zu durchqueren. Europa hatte er nie zuvor verlassen, und er gab unumwunden zu, ein absoluter Amateur in Sachen Reisen zu sein. Er hielt es für das Beste, im benachbarten Sierra Leone Träger und Führer anzuheuern, mit dem Zug bis zum Ende der Eisenbahnlinie in Pendembu zu reisen und von dort zur liberianischen Grenze zu marschieren. Aber schon als es gilt, die genaue Route festzulegen, gibt es Probleme. Greene kann nur zwei Landkarten auftreiben, auf denen Liberia überhaupt verzeichnet ist. Auf der einen Karte, angefertigt vom britischen Generalstab, findet sich anstelle von Liberia ein großer weißer Fleck. Die andere Karte wurde vom Kriegsministerium der Vereinigten Staaten herausgegeben. Dort, wo die englische Karte sich damit begnügt, einen Fleck zu zeigen, steht bei den Amerikanern in fetten Buchstaben das Wort 'Kannibalen' ? Graham Greenes Bericht über seinen legendären Fußmarsch ins Herz der Finsternis liegt nun erstmals in vollständiger deutscher Übersetzung vor. 'Reise ohne Landkarten' ist das Porträt eines Landes jenseits aller Zivilisation und die faszinierende Geschichte eines Mannes auf der Suche nach sich selbst.
'Eines der besten Reisebücher des 20. Jahrhunderts.' THE INDEPENDENT