Warum bietet eine Frau freiwillig sexuelle Dienstleistungen für Geld an? Was gibt ihr das, wann nimmt es ihr etwas? Wie verändert es die eigene Sexualität? Wie reagiert das Umfeld auf eine, die von der schönsten Sache der Welt lebt? Warum glauben Feministinnen, Sexarbeiterinnen »retten« zu müssen? Und was ist das überhaupt: eine sexuelle Dienstleistung? Warum hat es nach wie vor etwas Anrüchiges, sich Sex zu kaufen? Was sagt das aus über unser Konzept von Sexualität?
SEXWORKER vereint Gespräche mit 33 Frauen über Sex als Profession. Es sind allesamt Frauen, die selbstbestimmt und freiwillig ihrer Tätigkeit nachgehen. Die sogenannte »Zwangsprostitution« findet in diesem Buch keinen Raum, weil sie nichts mit Sexualität als Akt gegenseitigen Einvernehmens zu tun hat, sondern vielmehr ein Konglomerat verschiedener Straftaten darstellt.
Cornelia Jönsson, Silke Maschinger und Tanja Steinlechner sprachen mit 33 unterschiedlichen Frauen, deren Gemeinsamkeit die berufliche Auseinandersetzung mit Sexualität ist. Dominas erzählen von Hingabe und Vertrauen, Tantra-Masseurinnen philosophieren über die Vielfalt orgasmischer Vergnügen, Kreative berichten von Dildos in Gemüseform und der Passion für maßgeschneiderte Korsetts. Eine Physiotherapeutin verrät, wie sehr sich ihre Arbeitsbedingungen verbessert haben, seit sie nackt behandelt, eine Sklavia spricht über die Lust am Spiel mit Realitäten und den nicht vorhandenen Unterschied zwischen einer Geschäftsfrau und einer Hure.
Gemeinsam ist den interviewten Frauen ihr selbstbewusster, reflektierter und lustbetonter Zugang zu der nach wie vor stigmatisierten Arbeit mit Sex. Dabei wird deutlich, wie wichtig, anspruchsvoll und wertvoll diese Arbeit ist.