Der Kommentar bietet die bislang ausführlichste deutschsprachige Kommentierung des kleinen Haggaibuches, das in der religions- und theologiegeschichtlich zentralen Umbruchphase des 5. Jh. v. Chr. beheimatet ist. Es wird auf dem neuesten Stand der internationalen Forschung ausgelegt, indem die literargeschichtliche Entstehung im Horizont des Zwölfprophetenbuchs nachgezeichnet und die profilierte Tempeltheologie erschlossen wird. Dabei setzt Haggais prophetische Gegenwartsdeutung unmittelbar in der Erfahrungswelt seiner Adressaten an und argumentiert eindringlich und erfolgreich für den Neubau des Jerusalemer Tempels. Das hermeneutische Potential dieser Verkündigung lässt sich, weit über die Ursprungssituation hinaus, auch für heutige Gegenwartsdeutung im Licht biblischer Traditionen fruchtbar machen.