In den Gesprächen mit Wolfgang Abendroth, einem aktiv und unmittelbar Beteiligten, wird die Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung seit der Weimarer Republik über die Zeit des Faschismus bis in die Epoche der Bundesrepublik nachgezeichnet. Die Stationen der Lebensgeschichte Abendroths bilden den Leitfaden für die Darstellung und Erörterung objektiver politischer Entwicklungen, insbesondere innerhalb der Linken. Einer, der dabeigewesen ist, rekonstruiert die Etappen der deutschen Arbeiterbewegung, die sie prägenden Kontroversen, Hoffnungen und Niederlagen. Die Wechselbeziehungen zwischen individueller politischer Biographie und Zeitgeschichte ans Licht zu heben, sie an einem »paradigmatischen Lebenszusammenhang« festzumachen, ist die Absicht der Gespräche. Die in den Protokollen aufscheinenden Positionen, Erlebnisse, Deutungen bezeichnen ein Stück lehrreicher deutscher Realität: sie aktualisieren gesellschaftliches Erinnerungsvermögen. - Im übrigen können anhand dieser Gesprächsprotokolle einige der Auseinandersetzungen, die heute innerhalb der Linken vehement ausgetragen werden, als historische identifiziert und - verfolgt man sie in ihrem Kontext - als durch die Geschichte bereits entschiedene erkannt werden.