Die grosse Liebe - Schicht um Schicht in Pastelltönen - als unausgesprochenes, leises, eindringliches Manifest, als Drehbuch zweier - oder doch nur einer? - Familien. Henriette Brun-Schmid führt den Leser feinfühlig, aber unerbittlich genau beobachtend an die einzelnen Protagonisten ihres Romans heran. Sie führt in schnörkelloser, assoziativer Sprache Regie, um alsdann den Familienmitgliedern das Spiel zu überlassen: Alle treten sie aus dem Schatten des Kornelkirschenbaums heraus, um sich ihren Zweifeln, unausgesprochenen Wünschen, den mutlosen Rücksichten, belastendem Schweigen und Scheinwahrheiten auszusetzen. Als Puzzleteile, in Anflügen von Ahnung, Gestreiftwerden von Wissen, im Lösen von Nicht-Wissen-Wollen gewähren uns die Akteure erstaunlich intime Einblicke. Die Autorin verdichtet sie, einem analytischen Drama entsprechend, zur spannenden Familiensaga.
«Unter dem Kornelkirschenbaum» ist ein subtiler, packender Familienroman.
In Kornel Villas Familie wird vor allem geschwiegen.
Kornel Villa ist Tierarzt, Vater, Grossvater, Freund, Ehemann und ohne Vater aufgewachsen. Darum kann er auch nicht wie ein Vater handeln, sagt er.
Seine Mutter spricht nicht über den Vater und so lastet ein anhaltendes Schweigen auf der Familie. Seine Frau Carlatina wagt es nicht, das Schweigen zu durchbrechen.
Erst als Kornels Mutter stirbt, hinterlässt diese ihm einen Brief mit Antworten.
Doch die Antworten kommen für Kornel zu spät. Er ist todkrank. Er will seiner Frau, seinen Kindern, nicht als kranker Mann zur Last fallen. Sein Arzt will ihn einem Spezialisten, Doktor Blau, überweisen. Doch Kornel hat schweigend einen Entschluss gefasst.
Die grosse Liebe - Schicht um Schicht in Pastelltönen - als unausgesprochenes, leises, eindringliches Manifest, als Drehbuch zweier - oder doch nur einer? - Familien. Henriette Brun-Schmid führt den Leser feinfühlig, aber unerbittlich genau beobachtend an die einzelnen Protagonisten ihres Romans heran. Sie führt in schnörkelloser, assoziativer Sprache Regie, um alsdann den Familienmitgliedern das Spiel zu überlassen: Alle treten sie aus dem Schatten des Kornelkirschenbaums heraus, um sich ihren Zweifeln, unausgesprochenen Wünschen, den mutlosen Rücksichten, belastendem Schweigen und Scheinwahrheiten auszusetzen. Als Puzzleteile, in Anflügen von Ahnung, Gestreiftwerden von Wissen, im Lösen von Nicht-Wissen-Wollen gewähren uns die Akteure erstaunlich intime Einblicke. Die Autorin verdichtet