"Der Richter und sein Henker" ist einer seiner berühmtesten Romane - die Geschichte eines Mordes. Mit den reißerischen Mitteln einer Detektivstory erzählt er die Aufklärung einer Gewalttat an einem Polizeileutnant, den letzten Fall des todkranken Komissars Bärlach - die Geschichte einer hintergründigen Pointe.
Zentrale Figur des Kriminalromans ist der alte, kranke Kommissar Bärlach,
der in seiner Jugend eine Wette mit dem Verbrecher Gastmann abschloss.
Während Bärlach meinte, dass >>die menschliche Unvollkommenheit, die Tatsache,
dass wir die Handlungsweise anderer nie mit Sicherheit voraussagen können,
und dass ferner der Zufall, der in alles hineinspielt, der Grund sei, der
die meisten Verbrechen zwangsläufig zu Tage fördern müsse<<, erkannte Gastmann
gerade darin die Möglichkeit, ein nicht aufzuklärendes Verbrechen zu begehen.
Vor den Augen Bärlachs stieß er einen Unbeteiligten von einer Brücke. Die
Polizei ging von Selbstmord aus. Gastmann wurde trotz der Hinweise des
Kommissars nicht zur Rechenschaft gezogen und machte eine große Gangster-Karriere.
Am Ende seiner Laufbahn sieht Bärlach nun die Chance, Gastmann nach 40
Jahren der vergeblichen Jagd endlich zu überführen. Ein Kollege Bärlachs
wird in der Nähe des Schweizer Dorfes Twann ermordet. Der Kommissar meint
den Mörder zu kennen, lenkt den Verdacht aber geschickt auf Gastmann. In
einem raffinierten und verwirrenden Spiel benutzt Bärlach den tatsächlichen
Täter, seinen Kollegen Tschanz, als Henker. Tschanz erschießt Gastmann
in angeblicher Notwehr, um sich selbst zu decken. Der >>Sieg<< Bärlachs
ist kein Sieg der Gerechtigkeit; er kann Gastmann - das Böse - nur mit
dessen eigenen Waffen schlagen.