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Meine Mutter hatte einen Plattenspieler und am Morgen beim Aufräumen hörte sie Musik. Oft habe ich mich gedrückt, mit den jüngeren Geschwistern hinauszugehn, weil ich mithören wollte. Mozart und Elvis Presley, Bach und Edith Piaf. Ich habe die Lieder von Hildegard Knef und die halbe Zauberflöte auswendig gekonnt, inklusive Texte, von denen ich kaum etwas verstand. Mein Gott, was ich mir zum Beispiel bei: "Der Hölle Rachen kocht in meinem Herzen", alles vorgestellt habe... Bei "Spar dir deine Dollars für die nächste, die dich küsst" habe ich gedacht: Dollars sind bestimmt Pralinés, die Papa mitbrachte und von Mutter dafür einen Kuss bekam. Gefragt habe ich nie, schliesslich war ich der Älteste und gewohnt den Kleinen zu sagen, wo Bartli den Most holt. Dafür habe ich geschworen, wenn ich einmal der Elvis Presley bin, dann mache ich eine Platte mit Liedern, die alle Kinder verstehen. Mit Elvis ist nichts geworden, aber das Album ist da. Voilà. Linard Bardill Du, die du stets mit mir gehst, mir die lange Nase drehst, mit mir tanzt und Purzelbaum schlägst bis hin in meinen Traum, du, die du die Sanfte spielst, mich dann wieder rumbefiehlst, die du mich zum besten hältst, mir auch in den Rücken fällst, mit mir in der Nacht erwachst, tuschelst, kuschelst, kicherst, lachst, du, der ich so sehr vertrau, Steckenpferde mit dir klau, du, mit der ich dieses schrieb, Sprache, du, ich hab dich lieb!
Lorenz Pauli
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