Das Lukasevangelium schildert Maria, die Mutter Jesu, als prophetisch Glaubende: Sie preist die Größe Gottes, der sich der Erniedrigten erbarmt und die Armen erhöht. Ihr Lobgesang, das Magnifikat, ist wie eine Vorwegnahme der Seligpreisungen der Bergpredigt Jesu. Walter Kasper erschließt das biblische Bild Marias als Schwester im Glauben für Christinnen und Christen aller Konfessionen; zugleich deutet er die katholische Lehre über Maria nach der Vorgabe der biblischen Botschaft. Maria erscheint, so wie das Zweite Vatikanische Konzil es lehrt, als das große Zeichen der Hoffnung, das alle Glaubenden und die ganze Kirche auf ihrem Pilgerweg durch die Zeiten begleitet.