Wie gewohnt versteht es Martin Baltscheit, das Thema Eitelkeit mit Witz und Humor und ohne Moralin darzustellen. Die Illustrationen von Christoph Mett sind herrlich schräg.
»Gib acht, mein Sohn«, sagt der große Hahn zum kleinen Hahn, »ich gehe und wecke die Sonne.« Damit steigt er auf den Misthaufen und lässt sein gewaltiges Krähen ertönen - wie jeden Tag. Eines Morgens aber kräht der alte Hahn nicht mehr... Jetzt ist der Sohn dran. Der steigt siegesgewiss auf den hohen Misthaufen und weckt mit seinem Krähen die Sonne, die tatsächlich aufgeht! Zufrieden und eitel stolziert er auf dem Bauernhof herum.
Doch dann erklärt ihm Huhn Hedi ein wenig die Naturgesetze. Beleidigt streikt er und kräht einfach mal um Mitternacht, was ihm natürlich richtig Ärger einbringt. Er ist tief gekränkt und kräht nun gar nicht mehr. Auf dem Bauernhof herrscht das Chaos, bis der Bauer dem kleinen Hahn klar macht, dass ohne sein morgendliches Krähen nichts, aber auch wirklich gar nichts läuft.
»Eine schlaue Fabel, deren postmoderne Bildsprache nicht zuletzt für erwachsene Vorleser einiges bereithält, und die doch ein hintergründiger Kommentar für die Jüngsten ist. Die überschätzen sich ja notgedrungen, um ihre Macht und deren Grenzen zu entdecken. Und nicht minder wichtig ist es, dass sie lernen, nach dem tiefen Fall die abfedernden Erklärungen der Eltern zu durchschauen.« Neue Zürcher Zeitung am Sonntag
»Das Cover des Sonnenweckers ist ein Monument. Und innen dann präzises Illustrationscomposing. Mit Typo, wie aus dem Club der schönsten Schriften, die respektlos auch vor Frakturminusklen nicht zurückschreckt. (.?) Dass der Mikrokosmos Bilderbuch immer wieder zu einem bibliophilen Schmetterball werden kann, zeigt das mit rostroten Leinenecken bewehrte, schlanke, große Buch. Christoph Mett, den Namen wird man sich merken müssen.« Eselsohr
»Diese Geschichte ist unglaublich beeindruckend illustriert. Viele Elemente der Illustration erinnern an Plakate und dieser Eindruck wird durch die altertümliche Schrift noch unterstrichen. Es gibt herrliche Karikaturen und Übertreibungen und immer eine Farbenpracht, die fasziniert.« www.pisakids.de