Im Jahr 2003 eröffnet der Maler André Butzer seine erste Ausstellung in der Galerie Max Hetzler Berlin unter dem Titel "Chips und Pepsi und Medizin". Es ist die Zeit seines künstlerischen Durchbruchs und in den folgenden 20 Jahren zeigt er seine Werke in verschiedenen Räumlichkeiten der Galerie bei insgesamt 15 Einzel- sowie 10 Gruppenausstellungen, die er teils selbst ins Leben ruft. Das vorliegende Buch dokumentiert seine künstlerischen Inszenierungen mit Installationsansichten, großformatigen Abbildungen aller Werke und zusätzlichen Materialien wie Einladungen, Publikationen und Rezensionen. In diesem Kontext werden Entwicklung und Kontraste der verschiedenen Bildserien besonders deutlich. Butzer beginnt mit einem Kosmos idiosynkratischer Protagonisten, die im Bildraum wie auf einer Bühne vor einer Kulisse abstrakter Malerei stehen. Sie reichen in die Lebenswelt der westdeutschen 1980er-Jahre zurück, in denen der Künstler aufwuchs: Familienbilder, Friedens-Siemense, N-Häuser, Heldenfiguren wie Hölderlin, Disney oder der liebe Gott. Später folgen auch rein abstrakte Serien mit komplex bunter Linienführung oder minimalistisch grauen oder schwarzen Farbflächen, stets lebendig und mit freiem Strich komponiert. In all diesen Werkgruppen geht es Butzer um die Mittel der Malerei, und so findet er auch im Prinzip der Serie neue Freiheiten: "Wiederholung ist ein Thema, dem ich mich widmen muss, aber innerhalb der Wiederholung wiederhole ich mich nie."