Zum 75. Todestag des Autors am 1. Januar 2009
»Marie stand auf, trat ans Fenster, schob den Vorhang beiseite und sah in die Nacht hinaus. Ihr Gefühl war heillos verwirrt. Das Vernommene dünkte sie so abenteuerlich, so drohend und finster überraschend, dass sie Mühe hatte, an die Worte zu glauben. Der Mann, der hinter ihr noch immer in gleichmäßigem Rhythmus auf und ab ging, erschien ihr anders denn der, den sie kannte.«
Der Seelenarzt Joseph Kerkhoven leidet sehr unter der vergangenen Liebesaffäre seiner Frau Marie mit dem jungen Andergast. Nur langsam gelingt es ihm, die innere Gemeinschaft seiner Ehe wiederherzustellen. Die alten Wunden werden neu aufgerissen, als der Schriftsteller Alexander Herzog sein Patient wird, dessen Leben von den quälenden Erinnerungen an seine erste Ehe überschattet ist... Wassermann ist ein Kenner der menschlichen Seele und vermittelt einfühlsam Einsichten über die Psycho-Pathologie einer ganzen Epoche.
»Ein packendes und erschütterndes, Herz und Verstand aufwühlendes Dichtwerk.« (Peter de Mendelssohn)