Es ist heiß. Sehr heiß. Sie sind aus London gekommen, um in einem Haus bei
Nizza Ferien zu machen: Das Ehepaar Jozef und Isabel Jacobs, er Schriftsteller,
sie Kriegsberichterstatterin; die beiden teilen schon lange nichts mehr, außer
der Zeit, die sie miteinander verbracht haben. Ihre vierzehnjährige Tochter
Nina, die wenig von ihren Eltern hält, aber umso mehr in pubertäre Gefühlsschwankungen
verstrickt ist. Schließlich ein befreundetes Ehepaar, dessen Laden
gerade pleitegeht. Beste Voraussetzungen für geruhsame Ferien.
Tatsächlich bricht schon bald das Unheil herein. Ein nackter Frauenkörper
treibt im Schwimmbad. Aber diese junge Frau namens Kitty Finch ist nicht tot.
Schwankend zwischen verletzlich und exaltiert, nistet sich die selbsternannte
Botanikerin mit den grüngelackten Nägeln in der Villa ein und mischt die ohnehin
komplizierte Lage auf. Und sie wünscht sich nichts mehr, als dass der
Dichter sich mit ihr und ihrem Gedicht »Heim schwimmen« beschäftigt.
Deborah Levy gelingt es, in 160 Seiten und sieben erzählten Tagen ein beunruhigendes
und doch vertrautes Familienpanorama zu zeichnen - unbehauste
Personen, unfähig zu einem gemeinsamen Zuhause. Ein wahrer Albtraum, wäre
das Buch nicht voller witziger Episoden und komischer Figuren.