Das Luzerner Apostelspiel ist ein repräsentatives Beispiel für die städtische Theatertradition sowie für die Inszenierung von Heiligkeit in den katholischen Gebieten der Schweiz. Diese Edition präsentiert den Text der fragmentarisch erhaltenen Handschrift erstmals in moderner Gestalt und mit synoptischem Abdruck der Bearbeitungsstufen nebst Einführung und Stellenkommentar. Das ursprünglich aus dem Chorherrenstift Beromünster stammende Manuskript wird vom Luzerner Schulmeister Jakob Wilhelmi für einen zeitgenössisch-städtischen Kontext bearbeitet. Inszeniert wird ein wichtiger Ausschnitt aus der Heilsgeschichte, in dem die Martyrien der Apostel vorgeführt werden und die Zerstörung Jerusalems einen sichtbaren Akt des göttlichen Strafgerichts markiert.