Die frühen Hammerklaviere mit Prellmechanik sind leichtgängig und zart; im Vordergrund steht das Fingerspiel, denn weder das Heben der Arme noch das Bewegen des Oberkörpers ist zweckmäßig; schulebildend wirken vor allem Wolfgang Amadeus Mozart und sein Schüler Johann Nepomuk Hummel. Auch die ersten Hammerflügel mit Stoßmechanik erfordern und erlauben noch keinen ausgeprägten Körpereinsatz; schulebildend sind Ludwig van Beethoven und sein Schüler Carl Czerny. Internationalen und nachhaltigen Einfluss haben der Pianist, Komponist, Verleger, Klavierlehrer und Klavierbauer Muzio Clementi und sein Schüler Friedrich Kalkbrenner. Um 1830 sind die Instrumente bereits deutlich belastbarer geworden. Mit Frédéric Chopin, Franz Liszt und Sigismund Thalberg emanzipieren sich das geschmeidig geführte Handgelenk, die Bewegungen aus Ellbogen und Schultergelenk, der mehr oder weniger dosierte Einsatz von Masse und Gewicht sowie die Spiel- und Ausdrucksbewegungen des Oberkörpers. Diese ¿moderne¿ Form des Klavierspiels wird seither in unterschiedlichen Ausprägungen praktiziert und theoretisch-methodisch aufgearbeitet. (Wiki)
Nachdruck der Originalauflage von 1913.