Ein in Südamerika verbreitetes, pflanzlich gewonnenes Pfeilgift ist das Curare aus Rinden und Blättern verschiedener Lianen (Behaarter Knorpelbaum, Brechnüsse). Curare bewirkt die Lähmung der Atemmuskulatur, die zum Tode durch Atemstillstand führt. In Südostasien (Borneo, Java) wird der Milchsaft aus dem Upasbaum mit dem Wirkstoff Antiarin verwendet, der zum Herzstillstand führt. Tierisch gewonnene Pfeilgifte stammen aus den Hautabsonderungen der in Mittel- und Südamerika vorkommenden feilgiftfrösche. Das Gift (Batrachotoxin) des Schrecklichen Pfeilgiftfrosches wurde von den Chocó-Indianern Kolumbiens für Blasrohrpfeile benutzt. In Westafrika (Togo) wurde Pflanzengift zusammen mit Schlangengift gemischt. Bei den San in Südwestafrika wurden die zerdrückten Larven des Gefleckten Pfeilgiftkäfers verwendet, zum Teil gemischt mit den gerösteten Samen der Swartzia. Der deutsche Arzt, Pharmakologe, Toxikologe und Autor Louis Lewin (1850-1929) beschreibt die weltweit vorkommenden Pfeilgifte im vorliegenden Band. Er ist der Begründer der Industrietoxikologie und modernen Suchtmittelforschung. ¿Wer da sagt, daß ihm ein Gift nichts anhaben kann, der irrt sich. Jeder Mensch wird von Gift geschädigt, der eine früher, der andere später, der eine mehr, der andere weniger. [...] Eine Krankheit, die durch ein Gift gekommen ist, kann man gewöhnlich nicht leicht von einer wirklichen Krankheit unterscheiden, weil die Leiden durch Gifte und die bei einer Krankheit kommenden sich zum Verwechseln ähnlich sein können.¿ (Wiki)
Nachdruck der Originalauflage von 1894.