Die Geschichte der maritimen Kulturlandschaft an Nord- und Ostsee mit ihren Schiffen und Häfen ist ein faszinierendes Thema. Im frühen Mittelalter, als Händler sich in Orten niederließen, die im Schnittpunkt von Landwegen, Flüssen und Seefahrtsrouten lagen, vollzog sich die entscheidende Veränderung der maritimen Kulturgeschichte an Nord- und Ostsee. Nordeuropa wurde durch Schiffe verbunden, die Nordsee wurde zum "Mare Frisiscum", die Ostsee zum "Mare Balticum". Friesen und Skandinavier waren Träger des Handels. Auf diesem frühmittelalterlichen Handelsnetz konnte die Hanse aufbauen, neue Hafenstädte mit Kaianlagen entstanden, neue Schiffsformen - wie die Kogge oder der Holk - bestimmten nun das maritime Erscheinungsbild. Kaufleute fuhren nicht mehr auf den Schiffen, sondern lagerten ihre Waren in Kontoren der neuen Seestädte.
Weitere Impulse erreichten den Norden, nachdem die Kolonialmächte Portugal und Spanien mit ihren Schiffen neue Kontinente entdeckt sowie Handelsstützpunkte und Kolonien errichtet hatten. Die Niederlande erlebten ihr Goldenes Zeitalter und prägten die maritime Kultur des Nordseeraumes. Neue und größere Segelschiffe, Karavellen, Galeonen, Fleuten und Linienschiffe befuhren die Meere und die Navigation machte entscheidende Fortschritte. Bis in das 19. Jahrhundert dominierten Großsegler die Handelsschifffahrt. Klipper und Windjammer bildeten Höhepunkte einer langen maritimen Schiffsbautechnik. Schifffahrt bedeutete aber auch immer ein Wagnis, denn infolge von Stürmen gingen zahlreiche Schiffe unter oder strandeten an der Küste. Die Faszination des Segelns aber ist bis heute ungebrochen. Im Schnittpunkt dieser Geschichte liegt Schleswig-Holstein als das Land zwischen den Meeren.
Ein abschließendes Glossar erläutert seemännische Fachausdrücke, Museumstipps laden zur weiteren Vertiefung des Themas ein.