Das unsägliche Leid, das Rudolf Markus Schneiderhan erleben musste, bewegt den Leser zutiefst: Der Junge wird 1928 geboren und wächst in einem schwäbischen Dorf in ärmlichen Verhältnissen auf. Die Mutter stirbt wenige Monate nach seiner Geburt. Durch einen Unfall verliert er nach und nach die Fähigkeit zu sprechen, kann Gedanken und Gefühle nicht mehr äußern, vereinsamt, wird verhaltensauffällig.
Als er neun Jahre alt ist, stirbt der Vater. Überzeugt, für den Bruder das Beste zu tun, geben ihn die drei älteren Schwestern schweren Herzens in die kirchliche Pflege-Anstalt Liebenau bei Meckenbeuren.
Als "Defektmensch" passt er nicht in das Weltbild der Nationalsozialisten, fällt dem "Euthanasie"- Programm (Aktion T4) zum Opfer und stirbt schließlich am 22. Juli 1940 in der Hölle von Grafeneck den "Gnadentod".