Das poetischste Land der Erde, meinte 1844 Charles Sealsfield, sei Mexiko; jenes Land, in dem schon 1789 Matthias Claudius einen Teil seines Gedichts "Urians Reise um die Welt" spielen ließ und wo Karl May in Romanen wie "Die Pyramide
des Sonnengottes" Dr. Sternau von Abenteuer zu Abenteuer jagte, bevor Autorinnen und Autoren wie B. Traven, Max Frisch oder Doris Dörrie einen fundierteren und kritischeren Blick auf Mexiko warfen.
Dietrich Rall, jahrzehntelang als Germanist und Romanist an der Universität Mexiko tätig, folgt in sechs genau recherchierten Essays den zahlreichen deutschsprachigen Dichterinnen und Dichtern und ihren unterschiedlichen Bildern von Mexiko und macht dabei nicht nur neugierig auf Romane, Erzählungen und Reiseberichte, sondern stellt auch die berechtigte Frage, ob Mexiko tatsächlich das poetischste Land der Erde sei.