Zweisprachige Anthologie
Glücklich der Mann, der den Gefährten nennt,
der alles mit ihm teilt, im Schock
der Liebe, der sein ganzes Sein erschüttert.
Die Lyrik des klassischen Philologen Juan Antonio González Iglesias ist gleichermaßen hoch gelehrt wie selbstverständlich und selbstbewusst schwul. Sie preist die Schönheit des männlichen Körpers, führt intertextuell Petrarkismus und carpe diem zusammen und überblendet ironisch eminent artifizielle Elitekultur mit der ikonischen Körperlichkeit der Popkultur. Neben die transgressive Feier der Erotik tritt in seiner jüngeren Dichtung eine sich aus antiker Philosophie speisende Kunst der Selbstsorge. Sie ist getragen von einer Suche nach dem Glück der Genügsamkeit, einer Ethik und Ästhetik des Lebens in der "Umarmung des einfachsten Seins".