Als Theobald Robert Jäger aus seinem fast dreiwöchigen Koma erwachte, konnte er sich an nichts erinnern. Die Zeit vor dem Koma und der nun beginnende Lebensabschnitt waren zwei getrennte Welten für ihn.
Er war 25 Jahre alt, als es passierte. Seine Frau fand ihn im Badezimmer, wo er vermutlich schon stundenlang bewusstlos gelegen hatte. Die Ärzte diagnostizierten eine Gehirnblutung, so massiv, dass ihre Prognose lautete: Nur einer von 10 000 Patienten überlebt solch einen Zustand.
Doch er wachte auf! Aber alles, was geschah, vergaß er sofort wieder. Gedanken, Gefühle, Szenen, Worte, Menschen und Begegnungen - alles flog vorbei wie die Landschaft beim Blick aus einem ICE, der erbarmungslos weiterfuhr, nie anhielt.
Er kannte seine Frau und seine Tochter nicht mehr, wusste nicht, wie er hieß, wer er war und wie er gewesen war, und musste Fertigkeiten wie Gehen, Schreiben und Rechnen völlig neu lernen.
Doch allmählich kamen die Gedächtnisfähigkeit und die Erinnerungen zurück! Vier Jahre nach dem Koma stieg er wieder in die Berufswelt ein. Es brauchte 25 Jahre, bis sein Kurzzeitgedächtnis wieder zu funktionieren begann, bis er wusste, was soeben gerade geschehen war. Und 26 Jahre hat es gedauert, dieses faszinierende, authentische Buch zu schreiben.
Nie zuvor konnte ein Mensch ohne Gedächtnis - dies gilt auch für Demenzkranke - diese Erlebniswelt schildern und für andere erfassbar machen. Darin liegt die Einzigartigkeit dieses Buches.