Der Regen fiel auf beiden Seiten - Wenn Gedanken salutieren ist ein stilles, literarisches Echo aus zwanzig Jahren Bundeswehr - fernab von Heldenerzählungen oder martialischer Pose.
W.M.R. van Helbing, ehemaliger Soldat und Einsatzveteran, gewährt einen einfühlsamen, poetischen Einblick in das, was selten erzählt wird: das Warten vor dem Einsatz, das Schweigen danach, die Routinen im Ausnahmezustand.
Zwischen Tagesdienst und Alarmbereitschaft, zwischen Übungen, Kameradschaft, Zweifeln und Heimweh entfaltet sich ein Alltag - diszipliniert an der Oberfläche, fragend darunter. Gedanken marschieren weiter, wenn der Körper längst zur Ruhe gezwungen ist.
Das unsichtbare Gepäck - aus Bildern, Ängsten, Erinnerungen - wird täglich schwerer, ohne je genannt zu werden.
Der Regen fällt auf Freund und Feind, auf Schuld und Sehnsucht - auf all das, was keine Uniform trägt, aber dennoch schwer wiegt.
Van Helbing erzählt ehrlich, zurückhaltend und tief. Sein Werk ist kein Bericht, keine Anklage - sondern eine lyrische Auseinandersetzung mit dem, was bleibt: Fragen, Narben, Menschlichkeit.
Ein leises Buch über einen lauten Zustand - und über die Kunst, nicht zu verstummen.