Der Philosoph Kuno Fischer war neben Robert Bunsen und Hermann Helmholtz der berühmteste Heidelberger Gelehrte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Scharen von Studierenden, Gäste aus dem In- und Ausland sowie Hörer aus der städtischen Bevölkerung besuchten seine minutiös vorbereiteten, aber völlig frei gesprochenen Vorlesungen, die als intellektuelle Ereignisse galten. Auch zahlreiche Anekdoten rankten sich um die imposante Figur des Professors.
Folker Reichert rekonstruiert erstmals Kuno Fischers nur in Fragmenten erhaltene Autobiographie und konfrontiert sie mit einer Auswahl von Zeugnissen aus der Sicht seiner begeisterten oder kritischen Zuhörer. Diese beschreiben die Wirksamkeit eines großen Gelehrten auf das öffentliche Leben und beleuchten eine besonders glanzvolle Epoche in der Geschichte der Heidelberger Universität.