Wie kaum ein anderer hat sich der russische Schriftsteller Ossip Mandelstam (1891 - 1938) bemüht, das brüchige Kulturfundament des nachrevolutionären Rußland zu retten. In den Augen des Autors erscheint der staatlich dekretierte Geschichtsoptimismus als grausames und zugleich schwaches »Zeittier«, die Sowjetherrschaft als »Joch von Bosheit und Gewalt«. Mandelstam schreibt in seinen Gedichten aus den Jahren 1916 - 1925 gegen das Vergessen, seine Gedichte sind beseelt von einer allumfassenden »Sehnsucht nach Weltkultur«. Es sind Gedichte des Abschieds und der Schuld, auch des Exils. Tristia ist zugleich die am stärksten von Liebe durchdrungene Gedichtsammlung Mandelstams. Die Frauengestalten in Tristia - ein ganzer Reigen von Musen, sind den Mythen, der Literatur oder dem Leben entstiegen. Mandelstam verdichtet die Liebe zu einer von Eros und Tod gleichermaßen inspirierten, zärtlichen Litanei, und dieser (zweisprachige) Band enthält denn auch einige der schönsten Liebesgedichte der russischen Lyrik.
Wie kaum ein anderer hat sich der russische Schriftsteller Ossip Mandelstam
(1891 - 1938) bemüht, das brüchige Kulturfundament des nachrevolutionären
Rußland zu retten. In den Augen des Autors erscheint der staatlich dekretierte
Geschichtsoptimismus als grausames und zugleich schwaches 'Zeittier', die
Sowjetherrschaft als 'Joch von Bosheit und Gewalt'. Mandelstam schreibt
in seinen Gedichten aus den Jahren 1916 - 1925 gegen das Vergessen, seine
Gedichte sind beseelt von einer allumfassenden 'Sehnsucht nach Weltkultur'.
Es sind Gedichte des Abschieds und der Schuld, auch des Exils. Tristia
ist zugleich die am stärksten von Liebe durchdrungene Gedichtsammlung Mandelstams.
Die Frauengestalten in Tristia - ein ganzer Reigen von Musen, sind den
Mythen, der Literatur oder dem Leben entstiegen. Mandelstam verdichtet
die Liebe zu einer von Eros und Tod gleichermaßen inspirierten, zärtlichen
Litanei, und dieser (zweisprachige) Band enthält denn auch einige der schönsten
Liebesgedichte der russischen Lyrik.