Ich veröffentliche diese späten, letzten Gedichte Rimbauds im französischen Original und in der Übersetzung von Michael Donhauser, um aufmerksam zu machen auf einen Autor, der fast nur noch als seine eigene Legende wahrgenommen wird. Donhauser zeigt auf eigenwillig aneignende Weise einen andern Rimbaud als den ewig trunkenen, der an der Entregelung aller Sinne arbeitet. Neben Flüßen und Teichen spielen gebrannte Wasser zwar noch immer eine bedrohliche Rolle, doch mit 'Feste der Geduld' sind vier von den letzten Gedichten überschrieben. In dieser eigentümlichen Mischform von Begeisterung und Bescheidung zeigt Donhauser einen spröderen und nüchterneren Rimbaud, dessen rauschhaften Vokalwahnsinn er in knarrende Konsonanten übersetzt. Die Übersetzung ist eine Entregelung der einen Sprache durch eine andere. Der Band wird ergänzt durch einen Aufsatz von Michael Donhauser zum Gedicht 'Mémoire', in dem er Rimbauds Scheitern liest als "Nicht-Können", "Zerbrechen am Rhythmus innerhalb des Verses", "Versuch, dieses Zerbrechen in ein Juchzen zu übersetzen".